Menschen

"Kinder, Katzen und Hunde zeichne ich nicht!" Mit sicherem Abwehr-Instinkt gegenüber all jenen Motiven, die in der Kunstgeschichte immer wieder allzu wohlfeile Kitsch-Vorlagen abgegeben hatten, beschränkte sich Gerd Grimm auf die grafische Wiedergabe des erwachsenen menschlichen Körpers. Nur in den Gesichtern, Gesten und Haltungen erwachsener Menschen fand Grimm die ganze Spannbreite menschlicher Existenz und Zeitgenossenschaft vor; nur hier meinte er zu finden, was die Zeit und das moderne Leben in ihrem Kern ausmachten. Insofern sind seine Menschenporträts auch immer wieder als Spiegel ihrer - meist urbanen - Umgebung zu verstehen.

Wenngleich Blätter mit weibliche Sujets bei weitem dominierten, so hat Grimm doch auch immer wieder Männer gezeichnet. Vergleicht man seine Frauen- mit seinen Männerporträts, so fällt auf, dass er gegenüber seinen männlichen Modellen sehr viel mehr Reserviertheit an den Tag legte als gegenüber Frauen; immer wieder sind hier auch kritische, ja ironisierende Züge zu erkennen. Seine "Mädchen" und Frauen dagegen wirken häufig geradezu idealisiert. Es fällt zudem auf, dass Grimm den androgynen Frauentyp eindeutig bevorzugte. Was Grimm besonders beschäftigte, waren perspektivische Formprobleme. Schon deswegen experimentierte er gern mit Paarkonstellationen, die auf einem Blatt eine spannungsreiche Darstellung verschiedener Gesten, Haltungen oder Bewegungen möglich machten.
Gerd Grimm, Paar
Paar

Gerd Grimm, Mann mit Glas
Mann mit Glas

Gerd Grimm, Zwei Latinos
Zwei Latinos

Gerd Grimm, Hipies
Hipies

Gerd Grimm, Mafiosi
Mafiosi

Gerd Grimm, Politiker, USA
Politiker, USA

Gerd Grimm, Kaleko
Kaleko


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